GESCHICHTE DER HERRLICHKEIT ANHOLT


Noch bevor von den geschichtlichen Ereignissen in Anholt berichtet wird, sollen einige Begriffe, die in der Aufzählung des Zeitgeschehens immer wieder vorkommen, bestimmt werden.
Die Schreibweise wechselte in alter Zeit oftmals, und so heißt Anholt unter anderem: Anout, Aenholt und Anehalte. In gleicher Weise wechselt auch der Name Zulen zwischen Zuylen, Zuilen, Soelen und Sulen.
Attribute wie: here van, miles, nobilis, dominus und Ritter weisen stets auf ein altfreies oder edelfreies Geschlecht, insbesondere wen diese im Zusammenhang mit einer Herrlichkeit gleichen Namens verwandt werden.
Herrlichkeit (=Herrschaft) ist in ältester Zeit das wohl kleinste Territorium. Herzogtümer, Bistümer und Grafschaften waren damals die größeren Landesgebiete. Die ausstattung dieser Gebiete mit Rechten, auch im verhältnis zueinander, war nicht immer gleich und vor allem auch im Zeitgeschehen wechselnd.
An die Geschichte des "hues tot Anout", der "here van Aenholt" und der "Herrlichkeit Anholt" ist die Geschichte der Stadt Anholt so eng gebunden, daß auch sie immer wieder erwähnt werden wird.

1178
Obwohl das "hues tot Anout" in einer Urkunde von 1313 zum erstenmal namentlich genannt wird, hat sein ältester Teil, der Dicke Turm, schon vor 1178 gestanden, denn in einem Lehnbuch des Stiftes Utrecht aus der Zeit des Bischofs Balduin (1178-1196) werden die "here van Anholt" schon erwähnt.
Zu der Zeit also hat das Haus schon bestanden, es gäbe sonst keine Herren von Anholt.

HERREN VON ZULEN
Die ersten "here van Anholt" entstammen dem Geschlecht der Herren von Zulen, deren Stammburg, "dat casteel
en herlicheyt van Zulen" (an der Vechte in Holland), war.

HERRLICHKEIT ANHOLT
Das Gebiet der Herrlichkeit Anholt scheint von altersher unverändert durch folgende Punkte begrenzt worden zu sein; Im Nordosten "Dreibäumer" (drei Schlagbäume: des Bistums Münster, der Grafschaft Zutphen und der Herrlichkeit Anholt), im Osten die Issel, im Süden die Clever-landwehr' im Westem wiederum die Clever-Landwehr bis zu ihrer Einmündung in die Issel, die"Wilddtsche Brücke" vor Gendringen (Holland) und von hier aus zum Norden in die Aa.
In einer Urkunde von 1234 ist ein Stephanus de Anehalte, auch als Stephan van Zuilen bekannt, erwähnt. Doch der Faden in der Reihenfolge der Burgherren reißt nochmals ab.
1313 tritt wieder ein Stephan von Zulen auf. Er nennt sich"Ritter".
1335 begründet dieser eine Altarstelle außerhalb der Siedlung Anholt in der sogenannten Breels.
Die Siedlung Anholt, im Norden der Burg gelegen, ist erstmals im Zusammenhang mit der Stiftung der Altarstelle erwähnt. Zu dieser Zeit war sie schon von Palisaden und gewissen Wällen umgeben. Schon 1347, am 25 Mai, erfahren wir mehr von ihr. Ritter Stephanus gibt ihren Bewohnern die ersten Privilegien.
Am 1. Mai 1349 erweitert sein Sohn Dietrich diese Bestimmungen, die das Stadtrecht festlegen
Die Verleihung dieser Rechte beweist, daß die Herrlichkeit Anholt damals schon reichsunmittelbaren Charakter hatte. Ohne diesen wäre Dietrich nicht befugt gewesen, die Verleihung vorzunehmen.
Zwei Söhne Dietrich von Zulens verstarben kurz nach ihrem Vater ohne Erben zu hinterlassen. So gingen Burg, Herrlichkeit und Stadt Anholt mit Herberga, einer Tochter Dietrichs, die sich mit dem Hernn Hermann von Gemen verheiratet hatte, auf dieses Geschlecht über. (in anderen Zweigen besteht das Geschlecht von Zulen bis in die heutige Zeit.)

HERREN VON GEMEN
Hermann von Gemen bestätigt 1380 die Rechte der Stadt und verfügt, daß fortan die Accise, gewisse Steueraufkommen, zum Nutzen der Stadt erhoben werden dürften.
Auch Hermann und Herberga von Gemen verbleiben ohne männliche Erben.
1388 Verheiratet sich ihre Tochter Griete mit Gisbert Herr von Bronckhorst-Batenburg.

HERREN VON BRONCKHORST
Gisbert ist ein Sprosse eines alten edelfreien Geschlechtes, das seit 1127 bekannt ist. Dessen Stammsitz Bronckhorst lag bei Doesburg in Holland. 1402, nach dem Tode seiner Schwiegermutter, Hermann war seiner Frau im Tode vorausgegangen, tritt Gisbert entsprechend einer im Ehevertrag getroffenen Vereinbarung die Herrschaft Anholt an.
Dietrich (1429-1452) von Bronckhorst folgte seinem Vater Gisbert nach und empfing für sich am 6. Februar 1431 die reichsunmittelbare Herrlichkeit Anholt mit allen Rechten, wie insbesondere der hohen und niederen Gerichtbarkeit, der Jahrmarkt der Münzprägung und der Zölle, bestätigt.
1447 gab Dietrich der Bürgerschaft von Anholt die sogenannten Heuschläge als gemeinschaftliche Allmende.
1451 wurde in der Stad eine neue Kirche errichtet (die alte Kirche in der Breels wurde später Während der Geldernschen Fehde abgebrochen.)
Dietrichs Sohn Gisbert regierte von 1452 bis 1473 in Anholt.

GELDERNSCHE FEHDE
Wie über das Gebiet des ganzen Niederrheins und das benachbarte Holland, so brachte die Geldernsche Fehde für die Herrlichkeit Anholt verhängnisvolle Zeiten. Jakob von Bronckhorst (Gisberts Sohn; 1473-1516) hatte sich in einem Vertrag Kaiser Maximiliaan 1. gegenüber verpflichtet, dem Kaiser Heerfolge zu leisten. Um 25 Reiter und 50 Gefolgsleute zu Fuße, des benachbarten und befreundeten Herzogs von Cleve, wurde die Besatzung der Burg Anholt verstärkt.
    Trotz eines 1499 abgeschlossenen Waffenstillstandes versuchte Herzog Carl von Geldern, die Stadt im Handstreich zu nehmen. Bald nach diesem mißlungenen Überfall zog Jakob von Bronckhorst seinerseits, getreu seinem Versprechen, im Verein mit dem Herzog von Cleve gegen das geldern'sche Heer in den Kampf. 1503 geriet er in geldern'sche Gefangenschaft, aus der er sich nur durch ein hohes Lösegeld befreien konnte.
    In den weiteren Kämpfen während dieser Fehde erschien Herzog Carl von Geldern im März 1512 erneut vor der Stadt Anholt und nahm sie im Kampfe.
Brand und Pest vernichteten, was nicht schon im Kampfe zugrunde gegangen war. Kaiser Maximiliaan 1e versuchte seinem getreuen Gefolgsmann Hilfe zuzuführen. Die enstandten Truppen unter Führung des Feldhauptmannes Floris von Ysselstein wurden blutig zurückgeschlagen. Im August des gleichen Jahres mußte auch die Burg dem Feinde übergeben werden.
Nach all diesem Mißgeschick zog Jokob von Bronckhorst nach Spanien, wo er verstarb.

27 JAHRE GELDERNSCHE HERRSCHAFT
Burg-Herrlichkeit und Stadt Anholt verblieben nunmehr für 27 Jahre, bis 1540, unter geldernsche Herrschaft. Herzog Carl von Geldern ordnete den wiederaufbau der zerstörten Stadtwälle und Tore, wie auch den der Windmühle (1521) an.
Gisbert von Bronckhorst (1516-1525, der Sohn Jakobs) verstarb, ohne daß er seine Herrlichkeit Anholt wieder in Besitz nehmen konnte. Nach Gisberts Tod folgte sein Vetter Dietrich (1525-1549), der sich 1531 zu Aachen von König Ferdinand 1e in vertretung des Kaisers aufs neue mit der reichsunmittelbaren Herrlichkeit Anholt und allen ihren Rechten belehen ließ. Doch Herzog Carl nahm hiervon keine Notiz. Erst 1537 gelang es Dietrich, im Vertragswege, seine Herrlichkeit, jedoch vorerst nicht ohne Preisgabe einer Reihe wesentlicher reichsunmittelbarer Rechte (Burg und Stadt blieben Geldern gegennüber ein offener Platz) vom Herzog zurückzuerlangen. Erst 1540 wurden die Einschränkungen aus diesem Vertrag durch Kaiser Karl V erfolgreich außer Kraft gesetzt.

FRIENDENSJAHRE
Nach diesen für die Herrlichkeit Anholt so schweren Jahren, in denen ihre Bevölkerung oberdrein noch unter schweren Kontributionen zu leiden gehabt hatte, kamen Jahren des Friedens. In ihnen gab der Herr von Anholt zahlreiche Verordnungen zum Wohle der Bevölkerung heraus. Die Gottesdienste und Sonntagsruhe erhielten besonderen Schutz, das Rechtswesen wurde verbesserd und verschärfte Bestimmungen ahndeten den Mißbrauch von Gewichten und Münzen (1547).
Aus dem Jahre 1534 ist bekannt, daß in der Stadt etwa 80 "Feuerstätten" Wohnungen vorhanden waren.
Dietrich von Bronckhorst, der von 1549 bis 1586 regierte, erließ 1555 eine erste Schulordnung und prägte neue Münzen in seinem Lande. Auch fand die Lehnsordnung wesentliche Neuregelungen. Jedoch blieb es Dietrich nicht vergönnt, sein friedliches Wirken ungestört fortzusetzen.

SPANISCH-NIEDERLÄNDISCHER KRIEG
Die Wirren des Spanisch-Niederländischen Krieges brachten erneut schweres Unheil für Burg und Herrlichkeit.
Die Anhänger der Utrechter Union, die Geusen (wie sie geschimpft wurden), behaupteten, die Rechte aus dem Vertage von 1537 weiterhin geltend machen zu dürfen. Die Herrlichkeit sollte Schatzungen (Steuern) zu Ihren Unternehmungen leidsten und Truppen stellen. Dietrichs Weigerung folgte die Gewalt. Oberst Walter Hegemann erschien vor den Toren der Stadt (1580).
    Der Her von Anholt, im Bestreben die schlecht befestigde Stadt zu schützen, ließ sich auf Verhandlungen ein. Die Geusen sagten zu, keine Gewalt anzuwenden, wenn die Tore der Stadt ihnen geöffnet würden. Kaum war dies geschehen, plünderten sie und legten Feuer an Burg und Stadt. Nicht genug damit, raubten sie die Kirchenschätze oder zerstörten sie (Bildersturm). Als Herzog Wilhelm von Cleve zum Entsatz der Herrlichkeit Anholt noch im gleichen Jahre Truppen über den Rhein setzte, flohen die Geusen.
    Dietrich ließ Stadt und Burg wieder aufbauen und ihre Befestigungen verbessern. Eine von ihm erlassene neue Stauordnung läßt vermuten, daß die Wasserhaltung in Burg und Stadtgräben sich als unzureichend erwiesen hatte.
Dietrichs Sohn Jakob war in spanischer Diensten bei Lochum (1582) gefallen. Seiner Witwe, Gertrud, aus dem Geschlecht der Herren von Milendonck, oblag von 1586 bis 1602 als Vormünderin ihrer beiden Söhne die Wahrung der landesherrlichen Pflichten und Rechte. Wie manche Urkunde beweist, widmete sie sich dieser Aufgabe mit hervorragender Fürsorge und Energie.
Doch auch ihr gelang es nicht, in diesen Jahrzehnten des Umbruchs und der religiösen Auseinandersetzungen, Herrlichkeit und Stadt vor Raub und Plünderungen zu schützen.
In den Jahren 1591 bis 1598 wurde Anholt durch mehrfachen Verrat schwer heimgesucht. Burg und Teile der Stadt gerieten in Brand. Ob Freund oder Feind im Lande lagen, Plünderungen und Schatzungen wuchsen, wie in allen anderen Ländren gleich, ins Übermaß.

DREIßIGJÄHRIGER KRIEG
Gertruds ältester Sohn Dietrich (1602-1649), soeben großjährig geworden, nahm seiner Mutter die Lasten der Regentschaft ab. Es gelang ihm, in seiner Burg den sein Land durchstreifenden Truppen zu trotzen, doch vermochte auch er nicht, Stadt und Land vor Brand Einquartierung, vor Plünderungen und Verschleppungen wie auch vor Schatzungen und Erpressungen zu schützen. Zu Ende des Dreißigjährigen Krieges war die Herrlichkeit Anholt von Armut und Not auf das härteste getroffen.
    Mitten in diesen Wirren, am 14-09-1621, wurden die Herren von Anholt ob ihre Treue zu Kaiser und Reich, ob ihrer tapferen Haltung zur angestammten Kirche, in den Grafenstand erhoben.
Dietrich von Bronckhorst war als Erbe kein Sohn beschert. Durch feierliche Proklamation vom 28. August 1647 gab er Stad und Land kund zu wissen, daß er die Grafschaft auf den Gemahl seiner einzigen Tochter Maria-Anna übertrüge. Maria -Anna Gräfin von Bronckhorst und Gräfin von Anholt, war seit 1641 mit dem Fürsten Leopold Philipp Carl (1619-1663) zu Salm, Wild- und Rheingraf, nunmehr auch Graf von Anholt, verheiratet

Für Anholt folgten Jahre des Wiederaufbaues. Fürst Leopold-Philipp-Carl ließ die beschädigten Befestigungen an Burg und Stadt wieder aufbauen und sorgte sich, den Wolhstand in seinem Lande zu heben. Seinem Sohn und Nachfolger, dem Fürsten Carl-Theodor-Otto zu Salm (1663-1710) war eine friedvolle Regentschaft in Anholt vergönnt. Sein Sohn Ludwig Otto (1710-1738) mußte noch einmal erleben, daß seine Grafschaft Anholt-1711, während des spanischen Erdfolgekrieges (1701-1714), zum Schauplatz kriegerischen Handlungen wurde. Am 23. August des Jahres überfielen französische Truppen unter La Croix Burg und Stadt und plünderten sie. Das was die Soldateska nicht als Raub mit sich führen konnten, zerschlug und vernichtete sie. Der Graf von Anholt, Fürst Ludwig Otto, wurde verschleppt und konnte nur nachdem er ein hohes Lösegeld zugesichert hatte nach Anholt zurückkehren.Ludwig-Otto älteste Tochter Dorthea, ein Sohn war diesem Fürsten nicht beschieden, heiratet 1719 ihren Fetter, den Fürsten Nickolaus-Leopold Salm, Grafen (später Herzog) von Hoogstraeten (Belgien), Wild- und Rheingraf (so genannte flandrische Linie). Mit Nickolaus-Leopold wiedervereinigten sich zwei Linien der Grafen von Salm und der Wild- und Rheingrafen. Als er die Nachfolge seines Schwiegervaters angetreten hatte, Führte er den Titel: Fürst Salm, Fürst zu Salm-Salm, Wild- und Rheingraf, Graf von Anholt etc. etc.
Ihm gelang es. wahrend des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) die öffentliche Sicherheit in seiner Herrlichkeit Anholt durch herumpatrouillierende Gendarmen seiner Burgwache sowie solcher aus Bürgern und Bauern zu sichern.
    Da innerhalb der befestigten Stadt Anholt kein weitere Raum fur die Bürgerschaft war, vergab er Grundstucke außerhalb der Stadtmauern zur Errichtung neuer Ansiedlungen (Gendringer Vorstadt, auch 'Nickelsdorp' genannt). Sein ihm nachfolgender Sohn, Fürst Ludwig-Carl Otto (1770-1778), lebte wenig in der Grafschaft Anholt; er erwählte Senones, die Hauptstadt der Principauté Salm, zu seinem Sitz. Trotzdem bedarf er wegen seines besonderen Kunstsinnes hier der Erwähnung. Ein großer Teil der heute in Anholt untergebrachten Kunstgegenstande, ins besondere namhafte Gemälde, sind von ihm gesammelt worden.
Ein Neffe (seines Bruders Sohn) folgte ihm nach. Nach kurzer Vormundschaft, die nebst seiner Mutter ein Oheim, der Prinz Wilhelm Florentin zu Salm, Bischof von Doornick (Tournay in Belgien) führte, trat Fürst Constantin zu Salm-Salm (1778-1828) die Regentschaft an.
    In der Herrlichkeit Anholt erhielten die Protestanten am 19.6.1786 das Recht zur freien Religionsausübung. Ihr Ihr erste Gotteshaus entstand einige Jahre später (1945) zerstört). In die Regierungszeit diese Fürsten fielen nicht nur für sein Geschlecht, sondern auch für seine reichsunmittelbaren Territorien, darunter auch die Herrlichkeit Anholt, weitgehende politische Entscheidungen.

FRANZÖSCHE REVOLUTION
Durch die fransösche Revolution (1789-1815) wurde die 'Principauté, in den Vogesen belegen, dem Staate einverleibt und das Geschlecht der Fürsten Salm des Landes verwiesen. Nur dadurch, daß die Revolutionären Machthaber jede weitere Zufuhr in das an Getreide arme Land sperrten, gelang es ihnen, von der Bevölkerung die Vertreibung des angestammten Landesherren zu erzwingen. In einem späteren, von 23 Gemeindevertretungen unterschriebenen Schreiben druckte die Bevölkerung noch ihr Bedauern daüber aus. Durch die Auswirkungen des Friedens von Lunéville (1801) verlor das Geschlecht der Fürsten zu Salm-Salm auch seine weiteren Territorien in de Wild- und Rheingrafschaft und in Belgien. Selbst die Batavische Republik versuchte wahrend dieser allgemeinen Wirren, nochmals auf den Ereignissen von 1537 fußend, sich die Grafschaft Anholt einzuverleiben. Der Erfolg blieb ihn versagt. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von Regensburg (1803) erhielt Fürst Constantin, gemeinsam mit den Fürsten zu Salm-Kyrburg, die verlorenen Territorien durch Zuweisung der vorher säkularisierten fürst-bischöflich münster'schen Ämter Ahaus und Bocholt.
Constantin betrieb nun mit aller Energie, gemeinsam mit dem Vormund seines noch minderjährigen Vetters, den Aufbau des ihm neu zugewiesenen Fürstentums. Als die Neuordnung noch voll im Gange war, mußte in den von Napoleon I 1806 gestifteten Rheinbund eintreten. Nur bis 1811 blieb die Reichsunmittelbarkeit dieses Salm'schen Fürstentums unangetastet. In diesem Jahr forderte Napoleon I am 20. Februar die Übergabe der Landesverwaltung an die franzosische Departementsverwaltung.

Zu diesem Zeitpunkt endete der reichsunmittelbare Charakter der Herrlichkeit Anholt nach wahrscheinlich über 600 jährigem Bestehen. Nach der Befreiung Deutschlands von der Herrschaft Napoleons wurde das ehemalige Fürstentum mit der Herrlichkeit Anholt Zugleich dem Königreich Preußen einverleibt.
Den Fürsten zu Salm und zu Salm-Salm wurden ihre Guter, darunter die Wasserburg Anholt, die fortan ihr einziger Familiensitz war, belassen. Als Standesherren in Preußen erhielten sie die Vorrechte eines vormals regierenden Geschlechtes.

Weitere Generationen der Fürsten zu Salm-Salm wohnen und lebten in der Wasserburg Anholt.

- Wilhelm-Florentin zu Salm-Salm               1828 - 1846
- Alfred I Fürst zu Salm-Salm                      1846 - 1886
- Leopold Fürst zu Salm-Salm                     1886 - 1908  (Bruder)
- Alfred II Fürst zu Salm-Salm                     1908 - 1923  (Enkel)
- Nickolaus Leopold Fürst zu Salm-Salm     1923 - 1988
- Carl Philipp Fürst zu Salm-Salm                1988 - Heute